Der Bericht ist eine ausführlichere Form der Meldung. Zumindest in den Print- und Online-Medien ist er wohl die verbreitetste journalistische Textsorte.
Zu den Antworten auf die grundlegenden „W“-Fragen der Meldung kommen beim Bericht genauere Angaben vor allem zum „Wie“ und „Warum“ hinzu. Ein Bericht kann im nüchternen Nachrichtenstil geschrieben sein; er darf aber auch empathisch an dem geschilderten Geschehen teilhaben. Allerdings sollte er nicht zu stark kommentieren und immer auf die genaue Übermittlung der Inhalte achten.
Gute Berichte zeichnen sich durch eine plastische und leicht nachvollziehbare Schilderung des beschriebenen Vorgangs aus. Dazu verwenden sie wörtliche Zitate ebenso wie zusammenfassende Sätze zur Verdeutlichung der Kernaussagen.
Ein Bericht kann mit einer wörtlichen Rede beginnen und enden. Anschließend sollten allerdings sofort Angaben zu den wesentlichen „W“-Fragen folgen.
Den Anfang eines Berichts nennt man den „Lied“. Er verdeutlicht dem möglichen Leser kurz, wovon der nachfolgende Text handelt.
Zitate sollte ein Bericht nur kurz in wörtlicher Rede wiedergeben. Zwischendurch kann der Berichterstatter Aussagen auch in indirekter Rede zusammenfassen. Wichtig ist dabei die korrekte Einhaltung des Konjunktivs I.
Auch ein Bericht sollte das Geschehene komprimiert zusammenfassen. Lange Erklärungen, Einschätzungen oder Kommentare sprengen das journalistische Format.
Berichte sollten alle Beteiligten eines Geschehens fair behandeln. Das lateinische Motto „Audeatur et altera Pars“ mahnt dazu, bei einem Konflikt auch die andere Seite anzuhören.
Berichte dürfen nicht parteiisch sein. Allerdings ist völlige Neutralität unrealistisch. Schon in der Themenauswahl drückt die Redaktion eine subjektive Entscheidung der beteiligten Journalisten aus.
Empathie mit den Protagonisten des Geschehens ist in geringen Dosen erlaubt. Allerdings sollte der Autor nicht mit der riesigen Schöpfkelle seine übergroße Weisheit über alles hinübergießen.
Ein Bericht kann mit einem Zitat enden. Anfang und Ende sollten besonders eindrucksvolle Aussagen wiedergeben. Die Lernpsychologie kennt die besondere Wirkung der Anfangs- und Endbetonung als verstärkte Verankerung von Beginn und Schluss im Gedächtnis der Lesenden, Zuhörer oder Zuschauer.
Ein „runder Text“ greift zum Schluss wieder dasjenige Thema auf, mit dem er begonnen hat. Ein solches „Sandwich“ ist aber nur eine mögliche Form eleganter Textgestaltung.
Viele unterschiedliche Beispiele für Berichte finden sich bei www.marburgnews.de vor allem in den Ressorts Politik, Soziales und Bildung. Auch für Berichte gilt, dass sie in aller Regel aktuelle Ereignisse wiedergeben.